[DSA] Der Abenteurer

Abenteurer sind Helden! (Also im DSA-Sprech sowieso, aber ich meine regelrechte „Heroen“.

Jawollja! Das musste mal jemand laut aussprechen!

Für die Unglücklichen, die nur neuere Inkarnationen des größten originär deutschen Systems kennen, möchte ich noch kurz erklären, was ein solcher „Abenteurer“ eigentlich ist:

Damals hat man ja noch mit aus Holz selber geschnitzten Würfeln die Eigenschaften seines Charakters todesmutig ausgewürfelt und das Wohl und Wehe des frisch gebackenen Helden in die Hände von Mutter Fortuna gelegt.
Hat man also nicht mindestens 12 in MUT und KÖRPERKRAFT (Kämpfer) oder KÖRPERKRAFT und GESCHICKLICHKEIT (Zwerg), KLUGHEIT und GESCHICKLICHKEIT (Elf) oder gar KLUGHEIT und CHARISMA (Magier) – dann bleib einem nichts anderes übrig, als erst einmal als stinknormaler Abenteurer loszuziehen.

Dadurch, dass man in DSA 1 mit Aufsteigen einer Stufe auch eine Eigenschaft nach Wahl steigern konnte, konnte man gezielt darauf hinarbeiten, in eine der Klassen aufzusteigen. Ähnliche Mechanismen gibt es zwar auch bei moderneren Systemen, aber in der Radikalität: „Starte doch einfach als Vollpfosten – besser werden kannst du immer noch!“ gibt es das leider nicht mehr. Da war jeder Aufstieg ein gewaltiges Fest, denn er war mit Schweiß und Blut erkämpft worden und etliche Orks haben sich auf dem Weg in ihrem Blut gekrümmt und unzählige Rätsel waren gelöst worden.

Für mich ist das irgendwie sinnbildlich für das „Held-Werden“. Der rollenspielerische American Dream – vom Tellerwäscher zum Millionär, vom Bauernjungen in Andergast zum Granden in Al’Anfa…
Und das ist genau das, was ich im Bereich Fantasy gerne spiele!

4 Gedanken zu „[DSA] Der Abenteurer“

  1. Vom Tellerwäscher zum Millionär ist ja auch irgendwie old school.

    Ich hatte das mit den Abenteurern bei DSA 1 irgendwie vergessen, obwohl ich's hier zumliegen hab.
    Abenteurer klingt so, als ob das jeder sein könnte, der es wagt ein paar Schritte abseits gepflasterter Straßen zu gehen. Das fordert geradezu heraus.

    Danke für den Nostalgieflash 🙂

  2. Ich liebe Nostalgie-Flashs, ich liebe klassische Helden und auch den Abenteurer vermisse ich als Figur bei DSA schon lange. Zwischen all den grauen Mauslingen des modernen Rollenspiel-Designs hat er einfach immer noch jede Menge Charisma.
    Eine kleine klugscheißerische Korrektur sei mir jedoch erlaubt: Man konnte bei DSA1 mit dem Abenteurer nicht in jede Klasse aufsteigen, ein Zwerg musste als Zwerg schon gebürtig sein. Allerdings ist richtig, dass man mit MU und KK 12 zum Krieger werden konnte.

  3. JAAAA! JJAAAA! JJAAAAAA!

    Ich lieb(t)e den Abenteurer!

    Glinnefiz, schreibe mehr solche Sachen! Das ist für mich wie Russisch in Ein Fisch namens Wanda!

  4. Übrigens sieht es so aus, als ob DSA5 dieses Spielgefühl wieder verstärkt ermöglicht.
    Es wird nicht mehr bestraft, bei der Charaktererschaffung nicht die maximale Punktzahl in die Attribute zu hauen.
    Man muss nicht zwangsläufig ein Professionspaket wählen, sondern kann auch direkt beliebig viele (oder wenige) Punkte in Fertigkeiten stecken. Wenn man ein niedrigeres Generierungspunkte-Niveau als den Standard wählt, dürfte das sogar der normale Weg sein, denn die Pakete sind damit kaum bezahlbar.

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