[Spielbericht] Die Festung des Bergkönigs

Oh! Ich bin entzückt! Mich erreichte soeben ein waschechter Spielbericht von „Festung des Bergkönigs“.
Ich danke J.D. dafür und freue mich sehr über die witzigste Darstellung eines Rostmonsters EVAR!!!!!
… aber lest selbst:
„Vor kurzem wurde mir das unheimliche
Vergnügen zuteil als Spieler die Larm Chroniken für Labyrinth Lord,
genauer gesagt „Die Festung des Bergkönigs“, anzuspielen.
Regelwerk und Abenteuer-Band standen schon beinahe ein Jahr lang und
beinahe unangetastet (ich hatte Teile des Abenteuers für eine
zweiteilige Dungeonslayers-Kampagne umgebaut) in meinem Schrank . . .
es wurde einfach Zeit es mal zu spielen!
Zu den Gefährten dieser
Reise zählten der junge Ritter Hinrich, dritter Sohn eines Schwagers
des Barons von und zu Dolmvay, die Beutelschneiderin Algina, sowie
frisch von der Akademie die Magierin Adessa. Ich konnte mit Atras dem
Wanderer, Paladin ihrer strahlenden Heiligkeit Meridia an der
Expedition durch die Grenzlande teilnehmen. Wir befanden uns gerade
auf dem Weg in das verschlafene Grenzdörfchen Larm, als uns ein
Reiter entgegenkam: „He, ihr da? Ihr seht aus wie Abenteurer! Wir
haben ihn! Wir wissen wo der Bergkönig ist!“
Wir schauten uns
verdutzt an: „Der Bergkönig?“
„Ja, er terrorisiert diese
Lande mit seiner Horde aus Orks, Kobolden und anderen Ungeziefern.
Manche sprechen davon, dass er ein Ettin ist! Aber jetzt haben wir
seine Festung gefunden und es ist eine Belohnung ausgesetzt!“

„Dann führt uns doch zu dieser Festung!“
Wir ritten zu
Pferd hinter dem Krieger her. Er stellte sich auf dem Ritt als Vogo
Delgo vor, ein Mitglied der Dorfmiliz von Larm. Er gab uns Details
über die Belohnung preis, die Bürgermeister Caius auf den Kopf des
Bergkönigs ausgesetzt hat. Wir fragten unsererseits, ob an der
Festung Verstärkung auf uns warten würde und wie weit Larm entfernt
sei. Er gab zu verstehen, dass wir als Abenteurer das sicher allein
schaffen würden und Larm etwa eine halbe Tagesreise von hier und von
der Festung entfernt liege. Er würde, sollten wir Verstärkung in
Larm suchen wollen, seinen Bruder empfehlen. Schließlich erreichten
wir ein Plateau auf das ein für unsere Pferde unzumutbar steiler
Pfad hinaufführte. Wir gaben unsere Pferde in die Obhut von Vogo und
erstiegen den Pfad hinauf zum Plateau. Dort wurde uns klar, dass ein
Bauwerk von derart imposanter und opulenter Ausstattung unmöglich
von Grünhäuten und anderem Abschaum errichtet worden sein kann.
Dieses mächtige Plateau und die gigantische Eisenpforte mussten ein
Werk der Zwerge gewesen sein. Verloren saß ein einzelner Kobold auf
einem Steinhaufen links vom Tor. Nach erfolglosen Versuchen ihn auf
den Pfad zu locken, wurde er mit einem Pfeil niedergestreckt. An der
Außenseite des Tors, fanden wir keine Riegel oder Klinken. Beim
Durchwühlen des Steinhaufens auf dem der Kobold saß, fiel
allerdings eine Schnur auf. Ich vermutete, wie sich später
herausstellen sollte, richtig, dass am anderen Ende einige Grünhäute
in einer Wachstube alarmiert werden würden, wenn man daran zieht.
Ich tat also das einzig logische: „Macht euch kampfbereit!“ und
zog an der Schnur. Wir hörten von innen Getrappel, durch die Größe
der Halle verstärkte das Echo die Geräusche. Es klang, als würden
Hunderte auf uns zu kommen. Am Tor rumpelte es, Holz fiel zu Boden
und das Tor öffnete sich langsam. Heraus stürmten 5 Orks und 4
Goblins genau in unsere Klingen und Hämmer. Wir streckten sie
nieder, einen nach dem anderen. Doch leider konnten sie uns ebenfalls
zusetzen und Adessa wurde durch den Angriff eines Orks tödlich
getroffen. Wir hatten keine Wahl und mussten uns, nachdem wir alle
erschlagen oder vertrieben hatten, zurückziehen. Wir nahmen ihre
Habseligkeiten an uns und begruben Adessa provisorisch unter einigen
Felsen, in einem flachen Grab. Wir stiegen den Pfad hinab, stiegen
auf die Pferde und ritten schwer verwundet nach Larm.

In Larm galt unser erster Besuch der
örtlichen Kirche, wo wir, in meinen Augen und sicher auch in denen
der strahlenden Meridia zu einem völlig überteuerten Spendensatz
Heilung bekamen. Wir rasteten für zwei Tage in der Stadt. In dieser
Zeit heuerten wir als Ersatz für Adessa die Zwergin Tharga, sowie 5
Gefolgsleute an (Vogos Bruder, einen Halbling, einen Elfen und zwei
Beutelschneider). Gestärkt und besser vorbereitet wollten wir dem
Bergkönig und seinen Wesen erneut die Stirn bieten und zogen wieder
aus zur Festung.

Die Pforte stand immer noch offen, so wie
sie war, als wir den Ort verließen. Adessas Leiche war aus dem Grab
entfernt worden. Jetzt mussten diese dunklen Kreaturen bezahlen für
all den Schrecken, den sie über Larm brachten und für die
Grabschändung einer im heiligen Licht bestatteten. Wir stürmten die
Halle, doch sie war, bis auf zwei gigantische Statuen und einige
geschlossene Türen vollkommen leer. Die Statuen zeigten zwei Äxte
schwingende Zwerge. Bei genauerer Untersuchung fanden wir auf den
Rückseiten der Statuen kleine Schalter. Wir betätigten sie mit
etwas Vorsicht und Argwohn. Die Statue bewegte sich und schlug mit
der Axt nach dem Drücker. „Vielleicht müssen wir beide Schalter
gleichzeitig drücken?“ Gesagt getan, doch leider schlugen beide
Zwerge nun zeitgleich nach den jeweiligen Knopfdrückern. „Welch
kranker Zauber ist das?“ Wir beachteten die Zwergenstatuen nun
nicht mehr weiter und wendeten uns den Türen zu.


Hinter der ersten von insgesamt drei
Türen fanden wir vor allem eines: roten Staub! Außerdem ein Wesen,
etwa so groß wie ein Pony, mit Fühlern und einem Rüssel. Es
schnüffelte über den Boden, als suche es etwas. Ich befahl unserem
Halbling-Begleiter sich in diesem Raum umzusehen, das Monster aber
solange zu verschonen, wie es uns nicht angriff. Kaum betrat er den
Raum, stürmt das Monster auf ihn zu, doch nicht um ihn anzugreifen
sondern um sein Kurzschwert, seine Gürtelschnalle und jede einzelne
Niete seiner Lederpanzerung mit seinem Rüssel einzusaugen und zu
rotem Staub zu verdauen. Panisch lief der Halbling wieder aus dem
Raum. „Wir müssen es ablenken!“ Ich gab dem Halbling einige
Wurfpfeile ,die Adessa in ihren Hinterlassenschaften hatte, um das
Rostmonster zu füttern und so abzulenken, während einer der
Beutelschneider vorgeschickt wurde, um den Raum zu durchsuchen.
Tatsächlich fand er hinter einem der Holzregale eine Klappe, die
eine Nische offenbarte. In ihr lag ein, in öliges Leinen
gewickelter, sehr fein gearbeiteter Streitkolben. Wir packten ihn ein
und verschlossen die Tür, um das Monster einzusperren.
Hinter
der zweiten Tür lag eine verlassene Wachstube, sowie eine weitere
Tür. Außer ein paar Kupfermünzen war hier nichts zu holen. Fest
entschlossen weiterzugehen öffneten wir die Tür und bewegten uns in
einen riesigen Thronsaal hinein. Vollkommen leer bis auf einen
kleinen hölzernen Thron mit der Aufschrift Trèsor. An der
westlichen Wand wurden wir auf eine Geheimtür aufmerksam, die zu
einem Korridor führte. Der Korridor führte offensichtlich im Westen
zu vier weiteren Räumen, wobei die Anordnung der Türen darauf
hinwies, dass möglicherweise eine Tür fehlte, sowie eine Tür im
Süden. Die Tür im Süden führte zurück in einen weiteren
verlassenen Wachraum, welcher wiederum eine Tür zur Halle mit den
Statuen besaß. Wir entschlossen uns nun die Räume im Korridor
genauer zu untersuchen.
Die erste Tür, die wir öffneten,
offenbarte einige Gefängniszellen. Hier eingesperrt waren ein recht
vorlauter Halbling, der sich uns anschloss als wir ihn befreiten,
sowie ein verprügelter, unfreundlicher Grottenschrat. Außerdem
fanden wir in einer dritten Zelle einen totgeprügelten Goblin, in
der vierten Zelle verschimmeltes, madiges Brot, die Nahrung für die
Gefangenen.
Die südlichste Tür offenbarte einen unterirdischen
See, einen Stapel Leichen, so auch die Leichen der von uns
erschlagenen Orks und Goblins, sowie die Leiche Adessas und diente
als Lager für Nahrungsmittel und Bierfässer des humanoiden
Abschaums, der hier hauste.
Hinter der dritten Tür, die zweite
von Norden aus gesehen – wir vernahmen hier Gebrabbel und Gekicher –
die wir öffneten, verbarg sich ein Korridor, der nach einem Knick in
eine große, verstaubte und teilweise durch herabgefallene
Deckenteile blockierte Halle führte. Hier warfen einige Morlocks mit
Wurfmessern auf Strohzielscheiben und, einige Kobolde zischten und
scherzten am Feuer und ein Troglodyt schlief, lauthals schnarchend,
auf einem zerschlissenen Fell. Wir griffen sofort mit Pfeil und Bogen
an, und verbarrikadierten uns im Gang. Die Goblins flohen hinter
einer der Felsen, die Morlocks rannten auf uns zu und attackierten
die erste Kampfreihe, unseren Ritter und die Zwergin. Der Troglodyt
erwachte unsanft aus seinem Schlummer, als ihn ein weiterer Pfeil
traf. Auch er stürmte auf uns zu, fiel aber durch einen Pfeilhagel
noch bevor er bei uns ankam. Wir griffen uns die drei Kobolde;
erschlugen zwei von ihnen und benutzten den anderen, damit er uns zum
König unter dem Berg führt! Erst wollte er nicht so recht, nach
kurzem Überlegen und weil er wohl nicht so enden wollte wie seine
Freunde, entschloss er sich uns zur nördlichsten Tür des Korridors
zu führen. „Hier lebt König, ihr mich lasst frei!“ Wir stürmten
den Raum und wollten ihn ebenso schnell wieder verlassen. Uns stockte
der Atem. Die Luft stank nach Müll und Fäkalien und einem Wesen,
welches in der Westlichen Ecke des Raumes ruhte. Dieser Otyuk wurde
unser gewahr und wir griffen an! Es bäumte sich auf und wir mussten
uns vor den Schlägen seiner Tentakel in den Korridor zurückziehen.
Tharga wurde heftig getroffen und gelähmt. Ich zog sie an der
Schulter zurück und wirkte einen Heilungssegen auf sie. Ich nahm nun
ihren Platz im Nahkampf mit dem Untier ein, schwang meinen Hammer
gegen diese groteske Gestalt. Es holte erneut mit seinen Tentakeln
aus, sie trafen mich und plötzlich wurde . . . es . . . schwarz . .
.



Der Rest der Gruppe entkam der Festung,
ob sie mit Verstärkung zurückkehren werden, ist ungewiss . . .“