[Karneval] Unterschätzte Monster: 1. Untote

Im Zuge des Blogger-Karnevals habe ich mir mal bis zum letzten möglichen Tag Zeit genommen, um mit etwas halbwegs Konstruktivem um die Ecke zu kommen. Ich nutze die Gelegenheit, um eine Serie zu starten, in der ich mich im „kollegialen Zwiegespräch“ mit Frank Ditsche Monstern der D&D-Kosmologie widme, die leider in unseren Spielen viel zu selten vorkommen.
Folge 1 befasst sich logischerweise mit den Untoten – klaro, ist das Motto doch „From the grave„.
Ich eröffne den Reigen mal mit dem Lich (Leichnam) aus dem Supplement I: Greyhawk (1975):
Moritz: In unserer Reihe „fiese Untote des D&D Universums, die wir
leider viel zu selten verwenden“ muss ich ganz klar in erster Linie den
Lich (Leichnam) nennen…
Frank: Naja,, er ist ja auch sozusagen der König unter den Unoten und
ein schweres Kaliber. Da muss man sich schon was einfallen lassen.
Moritz: Absolut. Man muss viel Arbeit in einen Lich stecken, damit er funktioniert.
Frank: Ein klassischer Ansatzpunkt ist, ein Phylactery (???) ins Spiel
zu bringen. Als direkten Gegner finde ich ihn fast zu stark.
Moritz: Jau, dieses Behältnis seiner Essenz ist ein fieses Mittel, den
Kerl nahezu unsterblich zu machen. Zum anderen natürlich eine tolle
Chance, die Charaktere via Schnitzeljagd dorthin zu hetzen. Spielt man
einen Lich als Spielleiter richtig konzentriert, hat die Gruppe
eigentlich keine Chance, ihn zu erledigen.
Frank: Andererseits könnten die Charaktere auch von einem Magier auf die
Suche nach seinem zukünftigen Phylactery geschickt werden. Das Ganze
spielt sich somit aber schon sehr hochstufig ab, man braucht ja einen
Grund, warum ein so mächtiger Zauberer soetwas nicht selbst erledigt.
Moritz: Du hast Recht. Wahrscheinlich habe ich die Wesen nie in eigenen Abenteuern verarbeitet, weil wir fast nie in höhere Stufen gelangt sind. Das Mächtigste, an was ich mich erinnere, war eine Kampagne mit meinem Cousin Martin, wo seine Charaktere knapp zweistellige Stufen erreicht haben.
Frank: Irgendwie wird mir erst jetzt die Verbindung zu Voldemort bewusst. 
Moritz: Um mal wieder die Kurve zum Ernsthaften zu kriegen:  Wusstest du, dass die Amis „Lich“ in etwa so aussprechen, wie „Lychee“? Das macht ihn gleich viel weniger Furcht erregend.
Frank: Nein, das wusste ich nicht, da musste ich gleich mal Leo um Hilfe
bitten „Litsch“. Besser als Leiche oder Leichnam ist es allemal.
Weiter im Text mit dem Juju Zombie aus dem Monster Manual II (1983)
Moritz: Juju Zombies gefällig?
Frank: Ah, schön, Zombies, bzw. ihre großen Brüder. Damit kann man doch
viel Anfangen, vo rallem da das ja mittlerweile Mainstream ist, sozusagen.
Moritz: Trotzdem fällt mir mit „Pool of Radiance“ nur ein Abenteuer ein, das sie verwendet und ich selber habe die Jujus auch nie gegen meine Charaktere gehetzt. Wegen des doofen Namens, der einem unwillkürlich kleine Mädchen mit rosa Tütüs vor dem geistigen Auge entstehen lässt?
Frank: Bestimmt, der Name ist echt blöd. Dazu kommt noch, dass stärkere
Versionen von leichten Gegnern für mich immer etwas lahm sind.
Vielleicht sollte man von Anfang an nur Juju Zombies als normale Zombies
nehmen, dann sind sie schön gefährlich. Man hat ja immer noch die
Skelette als Kanonenfutter. 
Moritz: Aber dann wäre die 2 TW-Position bei den Untoten verwaist. Ist dir noch nicht aufgefallen, dass die Untoten schön durchstrukturiert und streng hierarchisch geordnet sind?
Frank: Ansonsten hat man den Final Fantasy Effekt: „Oh, das Monster hat jetzt eine andere Farbe, es ist jetzt also stärker“.
Moritz: Ja, da ist die neue Malibu Stacey! Und sie hat einen neuen Hut! *kreisch*
Last but not Least: Sons of Kyuss – aus dem Fiend Folio von TSR UK aus dem Jahr 1981:
Moritz: Zum Abschluss gibt es die – nicht mit der Band (die sich übrigens nach ihnen benannt hat) zu verwechselnden – Sons of Kyuss.
Frank: Hm, wo ist da der Unterschied zu Zombies? Vom Bild her ist da schwer einer zu erkennen.
Moritz: Sie haben Maden im Auge! MADEN IM AUGE!!!!
Frank: Ach so, die fressen sich dann in ihre Opfer oder so? Es sind also
spezialisierte Zombies, mit Hochschulabschluss sozusagen. Sehr
vorbildlich.
Moritz. Das auch! Aber sie haben auch noch 4 Trefferwürfel, Regeneration und eine Chance von 25% pro Angriff Lepra zu übertragen. Nicht so übel, was? Warum hat man die nicht öfter verwendet? Weil sie im Fiend Folio stehen? Wenn du mich fragst, ist das ohnehin das am meisten unterschätzte Monsterbuch aller Zeiten.
Frank: Das klingt nicht schlecht. Vor allem ihr Hintergrund sollte doch
auch etwas hergeben. Und das Fiend Folio – wie du schon sagst ist dessen
Ruf nicht so gut, gäbe wahrscheinlich auf Metacritic so 50-60%. Mir
gefällt es auch, und viele Monster sind ja auch im Tome of Horrors zu
finden, also werden hoffentlich einige Monster daraus nun wieder ein
größeres Publikum finden.
Moritz: Ein perfektes Schlusswort – welche Art von Monstern nehmen wir uns das nächste Mal vor?
Frank: Schwer zu sagen, es gibt ja mittlereile so viele Montserbücher.
Da wären die Hacklopedias I-VIII, die ORIC Bücher, oder das neue Tome of
Horrors, die ja alle zu den ganzen alten Sachen dazukommen. Da ich aber
mit der 2dn Edition aufgewacchsen bin, würde ich vorschlagen, wir
suchen uns da etwas schönes heraus.
Moritz: Okay, „schau’n mer mal“! Und jetzt husch, husch – zurück mit euch allen in eure Gräber!

2 Gedanken zu „[Karneval] Unterschätzte Monster: 1. Untote“

  1. Ja, das hatten wir auch entschlossen, aber ich habe dann den spontanen Ausdruck dringelassen!

    BEziehungsweise – Quatsch! Wir hatten uns auf "Phylakterium" geeinigt.

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