Warhammer Fantasy – Kreaturen-Handbuch

Warhammer-Regelwerke, die Dritte!


System: Warhammer Fantasy
Autoren: Jay Little et. al.
Übersetzer: Oliver Hoffmann
Verlag: Heidelberger
Seiten: 120 (gebunden, vollfarbig)
Erscheinungsjahr: 2012
Preis: 24,95€
ISBN: 9-783942-857024

Vor kurzem ist dann auch endlich das dritte Grundregelwerk für die aktuelle Warhammer-Version in deutscher Sprache erschienen. Ich liebe ja Monsterhandbücher sowieso, deswegen sollte ich mit diesem Teil auch den meisten Spaß haben.
Ganz kurz sei zu Illus, Layout und Übersetzung/Lektorat erwähnt, dass alles gewohnt solide ist, wie man es vom deutschen Warhammer dieser Edition her kennt – dieses Mal gibt es nicht einmal einen lustigen Fehler auf dem Buchrücken. Schade eigentlich.
Ganz grob betrachtet besteht das Buch aus 4 Teilen – zuerst gibt es grobe Informationen wie man mit den gegebenen Informationen umgeht, dann werden die Monster nach „Kategorien“ vorgestellt, anschließend gibt es in den Anhängen jede Menge zusammengefasster Gebete und Aktionen, bevor ganz am Ende die Werte der Kreaturen folgen.
Ungewöhnlich, dass die Werte nicht direkt bei den Beschreibungen stehen, aber kein Problem, da bin ich flexibel.
Zu Beginn werden die Kreaturenkarten und Symbole erklärt, dann kommt ein wirklich interessantes Kapitel. Auf etwas mehr als drei Seiten wird darauf eingegangen wie ich meine Begegnungen planen und gestalten kann. Absolut wichtig ist hier beispielsweise der kleine Abschnitt, der sich darum kümmert, dass die Gruppe, aber auch ihre Gegner in einem Konflikt immer ein Ziel verfolgen – und das besteht NICHT IMMER darin, den Gegner komplett zu vernichten. Auch werden drei grundsätzliche Ansätze an Begegnungsdesign vorgestellt. Top-Down, Bottom-Up und einer Art zufallsbasierte Methode. Gerade für Anfänger sicherlich sehr hilfreich.
Nun folgt der eigentliche Monsterteil – und der ist nun wirklich anders als die meisten seiner Konkurrenzprodukte. Hier werden nicht in alphabetischer Reihenfolge wahllos Monster aneinander gereiht, sondern die Viecher werden in Gruppen unterteilt und kurz vorgestellt.
Innerhalb dieser Gruppen (Bestien, Chaos, Dämonen, Dunkelelfen, Grünhäute, Hochelfen, Kultisten, Menschen, Naturgeister, NSC, Riesen & Trolle, Schwärme, Skaven, Tiermenschen, Untote, Waldelfen und Zwerge) werden die einzelnen Monster (mit Totenschädeln als Maß ihrer Gefährlichkeit) vorgestellt, aber es gibt auch immer Hinweise zum Vorkommen und zur Rolle dieser Gruppe im Spiel – außerdem gibt es noch jeweils drei kurz angerissene Abenteuerideen.Nicht schrecklich übersichtlich, denn man muss bis ganz nach hinten blättern, um die kompletten Werte der Bad Guys zu finden. Das ergibt meiner Meinung nach Sinn, wenn der Monsterteil komplett „ingame“ gehalten ist, aber hier werden die Monster „lediglich“ beschrieben, was eigentlich nicht dagegen spricht, Beschreibung und Werte direkt hintereinander aufzuführen.
Sei es wie es sei – die Skaven haben es mir doch angetan, bei ihnen gibt es neben den allgemeinen Infos noch Wissenswertes zu ihrer Gesellschaft, zur Gehörnten Ratte und den Herrschern des Verfalls – also wie im Spielleiter-Handbuch wird hier immer mal wieder zwischendurch etwas zum Setting verraten. (Ich wünsche mir ja ein eigenes Warhammer-Hintergrund-Buch, aber der Wunsch dürfte ungehört verhallen.) Seit dem Unterkapitel zu den Skaven habe ich sogar ein neues Lieblingswort: „Skavensklaven“.
So ist faszinierenderweise schon auf Seite 52 das eigentliche Monsterhandbuch zu Ende – es folgen 45 Seiten mit Gebeten und Aktionen in übersichtlicher (leicht an D&D 4 erinnernder) Kästchenform, bevor der Abschluss.
In gleicher Reihenfolge wie vorne im Beschreibungsteil werden nun abschließend die Monsterwerte übersichtlich präsentiert. Jede Gruppe hat eine oder eine halbe Seite zur Verfügung, auf der jeweils die Werte in Tabellenform zu finden sind und direkt darunter die spielrelevanten Besonderheiten der einzelnen Monster. Dass diese Tabellen und Besonderheiten vorher gründlichst erklärt werden, versteht sich von selbst, man will ja auch Anfänger und Brettspieler nicht verlieren. Gefällt mir gut.
Kurz vor Schluss gibt es dann die komprimierte Version der komprimierten Version und man findet die Werte alle Monster des Buches auf 3 Seiten gequetscht, gefolgt von einer Zusammenfassung der Gruppenbögen und einem Index. Ja, es gibt (wie immer) einen Index.
Fazit:
Sorry, aber um dieses Buch kommt der Spielleiter von Welt nicht herum. Leitet er Warhammer, dann sowieso, aber auch als SL anderer Systeme kann man einiges stehlen – ich denke bei mir wird es eine Fan-Konversion der Skaven für Labyrinth Lord sein. Somit sind zwar die 45 reinen Regelseiten für mich verloren, aber da komme ich drüber weg.
Neben den reinen Monsterinfos hat man hier auch noch gleich ein paar Tipps wie ich sinnvolle Kampfbegegnungen erstellen kann und erfahre Näheres über die Hintergrundwelt.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Dreieich Con. Dort werde ich – koste es, was es wolle – ein Ründchen Warhammer spielen.
Ganz sicher!!!
… vielleicht gibt es dann noch eine „actual play“-Besprechung des Systems.

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