[Labyrinth Lord] Karneval: Alternative Moralregelung

Im Rahmen des deutschen RPG-Blogger-Karnevals beschäftige ich mich hier mal auf regeltechnischer Ebene mit dem Thema MORAL. (Für moralphilosophische Überlegungen fehlt es bei mir oben einfach.)
Ich finde nämlich die Mechanik der Moral bei den alten D&D-Versionen und somit bei Labyrinth Lord und Konsorten eine geniale Sache. Nicht jeder Kobold kämpft so lange, bis die Charaktere ihn abgeschlachtet haben und auch ein hungriger Löwe wird es sich anders überlegen, wenn er nur noch einen Beinstumpf zur Verfügung hat…
Eben dies wird durch den Moralwert ausgedrückt, den jedes Monster und jeder Gegner hat.
Was mir aber noch nie geschmeckt hat, sind die Kriterien, nach denen ein Gegner auf seinen Moralwert würfeln muss, um festzustellen, ob er die Schnauze voll hat und die Beine in die Hand nimmt oder ob er weiter bis zum letzten Blutstropfen kämpft.
Hier also die total inoffiziellen Hausregeln:

Jedes Monster und jeder NSC besitzt einen Moralwert zwischen 2 und 12. Je höher dieser Wert ist, desto „fanatischer“ ist dieser Gegner, desto länger kämpft er, selbst wenn er erkennt, dass er unterlegen ist.
Bestimmte Situationen führen dazu, dass der Spielleiter mit 2W6 auf diesen Moralwert würfelt. Erreicht oder übeertrifft er den Wert, so versuchen der oder die Gegner sich so schnell wie möglich aus dem Kampf zurückzuziehen.

Die Situationen, die einen Moralwurf erfordern sind:
a) bei einzelnen (sehr mächtigen) Gegnern:
– wenn er die Hälfte seiner Trefferpunkte verloren hat
– wenn er mit einem Schlag mehr als ein Viertel seiner Trefferpunkte verloren hat

b) bei Gruppen
– wenn ein Mitglied der Gruppe mit einem einzigen Schlag niedergestreckt wurde
– wenn die Hälfte der Gruppe ausgeschaltet wurde
– wenn der Anführer der Gruppe erledigt wurde

… soviel für heute zum Thema „Moral“.

4 Gedanken zu „[Labyrinth Lord] Karneval: Alternative Moralregelung“

  1. Ich mach mir so meine Gedanken zu den LL-Regeln. Gibt es eigentlich Möglichkeiten und Überlegungen, LL einmal von Blödsinn zu entrümpeln und vielleicht auch in eine zeitgemäßere Audfmachung (ich schau da Richtung DS) zu gewanden für die deutcshe Ausgabe oder stellt sich da Proctor stur? Wäre ja gut, den der Fantasy-Händler meines Vertrauens und LL sehr wohlgesonnen) beschreibt das derzeitige LL mit dem Wort "Regalblei"!

  2. Ich fürchte LL wird LL bleiben.

    Wir können natürlich auf Basis der OGL was Eigenes basteln – das dürfte kein Problem sein.

    Wenn es aber in Richtung DS gehen soll, würde ich doch einfach DS nehmen. Ich mag LL gerade wegen seiner Ecken und Kanten.

  3. Ich auch. Meine Runde geht nun ins zweite Jahr regelmäßigen Spiels – es geht mir aber nicht um dich und mich. Ich würde es halt auch gerne sehen, wenn LL sich ("wieder" – wie damals die Rote Kiste) besser verkaufen würde und nicht in einer Nebennische der Nebennische des Nebennischenhobbys Rollenspiel versauern würde – unberechtigterweise! DS finde ich gut, ambitioniert, toll aufgemacht, mit einem schönen deutschen Setting, einer Superunterstützung, schönen Illus – aber es ist irgendwie nicht meins. Daher "kann" ich es nicht nehmen. Zumindest nicht als Spiel (Settings und Abenteuer werden gnadenlos kanibalisiert und abgenagt!). Aber die Aufmachung von LL (insbesondere die schwarz-weiße): Tut mir leid – Kann nix! Wäre auch 1982 nur ein Lacher gewesen. So ein Spiel hätte ich damals kaum gekauft. Ob nun noch ein OGL-Klon die Lösung ist … weiß nicht.
    Ich habe mindestens ein Abenteuer fast fertig zum Publizieren (Titelbild fehlt noch) und nette Ideen für ein Realms of Crwaling Chaos Setting. Aber wenn die dann (so ich das mit dem Veröffentlichen überhaupt hin bekomme) nur im Regal Staub sammeln, ist das doch blöd.

  4. Nunn – neue Sachen kann man ja so aufmachen wie man will – ich finde da auch "Drachen über Larm" schon einen Tacken "moderner"…

Kommentare sind geschlossen.