Rollenspielen an der Hauptschule II – oder – Kill the monsters, take their treasure

Heute am Mittwoch ging es weiter – zunächst einmal mit Stufenaufstiegen, Gold für Ausrüstung ausgeben und neue Charaktere erwürfeln (sind ja einige draufgegangen gestern).
Und dann hatte ich erst einmal Pause, denn nun waren die Schüler auf sich alleine gestellt. Die Truppe war sehr gleichmäßig auf drei SLs (Sascha, Jahrgang 6; Christian, Jahrgang 8 und Berkant, Jahrgang 9) aufgeteilt: jeweils drei Spieler mit nun meist Charakteren der zweiten Stufe.
Berkant jagte Conan den Kleriker, Kafei den Magier und den Kämpfer Gavinrod (ein Ersatz für den am Vortag gestorbenen Siegfried) gleich durch drei Abenteuer (!): „Die Mühle“, die man ohne Mühe vom Ungeziefer reinigte, was aber für Kafei und Conan die 3. Stufe bedeutete, „Grimics Schrein“, wo man unter leichten Verletzungen und dem Verlust von einem Schwert (Rostmonster!) auch keinen leben ließ und schließlich zu viert (ein namenloser Kämpfer, den Ibo spielte, nachdem auch sein Halbling Paul in Saschas Abenteuer (dazu später mehr) das Zeitliche segnete) „Die Nebelfeste“ – auch das ein einziger Durchmarsch.
Sascha und Christian hatten sich eigene Abenteuer erdacht (wohlgemerkt: KEINER von den Schülern verfügt überhaupt über Rollenspielerfahrung):
In Saschas „Suche nach dem goldenen Schwert“ ging es um – nun: die Suche nach einem goldenen Schwert: der Elf Speedy, Kämpfer Eisenfaust und Paul der Halbling drangen in einen Tempel ein, suchten zunächst nach zwei Schlüsseln, hauten sich mit Schlangen, Skeletten, Riesenratten und Orks herum – der Orkhäuptling war es denn auch, der Paul enthauptete. Schließlich fand man das goldene Schwert – in den Händen eines drei Meter Golems mit 70 TP! Ein mörderischer Kampf entbrannte, den unsere beiden verbliebenen Helden schlussendlich doch für sich entscheiden konnten. Stufenanstieg war auch hier die Folge.
In Christians „Belistes Tempel“ sollten die Helden, bestehend aus Elfie dem Elf, Mentor dem Kämpfer (ein Ersatz für den viel zu früh verstorbenen Kleriker Manfred) und dem Kleriker Anus (ja … ich weiß), eine Götterstatue wieder beibringen. Dies war das insgesamt längste Abenteuer des Tages – und wohl auch das gefährlichste. Vorsorglich hatte der SL den Dungeon mit Heiltränken gespickt, sogar ein Heilbrunnen war eingebaut (Heiltrank gegen Edelsteine) und Mentor überlebte nur, weil ein „Seeligtrank“, ein Wiederbelebungstrank Marke Eigenbau des Schülers, zum Einsatz kam. Ansonsten standen auch hier Skelette, Zombies, Orks und ein Oger als Endgegner den Recken gegenüber – doch geholfen hat es nichts. Mit magischer Keule, Zauberbogen und  Schwert +1 (sowie natürlich der Götterstatue) konnte auch diese Gruppe über die Fährnisse, die ihnen der Herr der Labyrinthe entgegenstellte, triumphieren.
Das Ende dieses Tages sah eine noch höher motivierte Spieler- und Spielleiterschar, die sich nach noch gefährlicheren, noch fordernden Abenteuern sehnt. Christian und Sascha dürften jetzt gerade wieder an einem neuen Abenteuer basteln, Berkant entscheidet noch, wann er den „Bergkönig“ auf seine Leute hetzt. Die Charaktere sind (je nachdem, ob sie überlebten) inzwischen zwischen der ersten und der dritten Stufe, manche bald auf der vierten.
… nach Uhrwerk hat auch Nic von Mantikore wohl schon ein „CARE-Paket“ auf die Reise gestellt – vielleicht kommen die Sachen ja so früh an, dass am Freitag und Samstag sogar schon Dungeonslayers oder das Einsamer Wolf – Mehrspielerbuch zum Einsatz kommt…
Den Reigen hätte nur noch 13Mann mit Aborea vervollständigen können – ich glaube ich schreibe Sascha mal eine Mail.

10 Gedanken zu „Rollenspielen an der Hauptschule II – oder – Kill the monsters, take their treasure“

  1. Hallo Rote Baron du interpretirst uns wirklich gut. Anus wird sich freuen das du nicht wieder seinen Namen geändert hast und ich hoffe das es den Lesern gefällt ,

    p.s. ich kaufe mir LL

    mfg C.M

  2. liest sich fast wie ein Fussballbericht:
    "und über die linke Flanke kommt…."
    ;D

    Na, ich bin mal gespannt wie sich die Spieler dann auf die Auswahl an Spielen aufteilen werden.

    Wie lange geht bei euch so ein Nachmittag, daß man da 3 Abenteuer schafft?

  3. Fast richtig, Moritz: 8.30 bis ca 13.00 Uhr. Und aufgehört haben die eigentlich auch nur, weil der SL keine Abenteuer mehr hatte …

    Zu den drei Abenteuern: "Die Mühle" ist ja nun wirklich in einer guten Stund ezu schaffen. Und auch der "Schrein" nicht DAS DUNGEONMONSTER! Und die "Nebelfeste" ist ein One-Page-Dungeon. Aber dennoch: Haben sich rangehalten und nicht gebummelt, die Jungs!

  4. … übrigens will euch auch das Zunftblatt unterstützen – da müssten dir auch die Tage ein paar Exemplare ins haus flattern.

  5. Es ist wirklich bewegend zu sehen, wie hier spielerisch den Schülern in so vielen Dingen geholfen wird und gleichzeitig eines der schönsten Hobbies promoted wird, die es gibt.
    Und auch, wie sich die Verlage und das Zunftblatt direkt daran beteiligen. Das ist ganz großes Kino.
    Es sind eben doch die kleinen Dinge im Leben, die zählen und was bewegen!
    *Chapeau*

  6. @ Athair:
    Ausgesprochen entspannt und erwachsen. Den Tod eines Charakters nahmen die betroffenen Spieler gefasst, die anderen Spieler mit einem "Ui!", aber ganz ohne Häme oder Verzweiflung. Es stellte sich eher die Frage. "Wann kann ich einen neuen machen!" Ibrahim (Ibo) hat ja nun schon einen Kämpfer und einen Halbling verschlissen – nun hat er wieder einen Kämpfer und sich sogleich wieder ins nächste Abenteuer gestürzt.
    Einzige Frage war die nach der Extra-Sprache (wegen Intellignezbonus). Statt lange Herumzueiern sogleich seine Frage an dne Elfen:" Hey, welche Sprache kannts du nicht? Dann nehm ich die!" – Man bedenke. Die spielen seit drei Tagen – sowas nenne ich Mitdenken und das Team-im-Auge-haben!

    WOW! Zunftblatt auch. Das ist ja schon kein Schauer mehr, das ist ein echt warmer Regenguss! Danke an alle!

    P.S.: Der mich grüßende Anonym ist einer der SLs. Das Hobby macht sich …

  7. Ich denke, die Zielgruppe ist nicht Mensch ärgere Dich sozialisiert, wo eine Figur verlieren eine Katastrophe ist, sondern von der X-Box gewohnt, dass man ins Gras beissen kann. Sehr cool!

    Achja, die Namen sind extrem souverän!

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