Ein Verlust für Aventurien, ein Gewinn für das deutsche Rollenspiel!

Da haben wir das nächste kleinere Nachbeben der DSA-Umstrukturierungen: Uli Lindner wird mit dem Kampagnenband Lichtsucher nur noch ein letztes DSA-Projekt fertig stellen und danach nicht mehr für Ulisses-in-Klammern-Schrägstrich-DSA-Schrägstrich Aventurien schreiben. Nachzulesen hier bei den immer gut informierten Damen und Herren von Nandurion.
Das ist definitiv schade für die DSA-Fans, die seine potentiell eher freieren Abenteuer schätzten und die hofften, dass die Dunkle Zeiten-Box weitere Folge-Produkte erhalten würde, in denen er mitmischt. Auch der Nachfolger von Von eigenen Gnaden wurde ja heiß erwartet und es steht erstmal in den Sternen ob er weiterhin erscheinen wird und ob er einen ähnlichen Grad an Spielerfreiheit genießen wird wie sein viel gerühmter Vorgänger.
Die Beweggründe für diese Maßnahme beim Verlag und auch beim Autoren seien gar nicht hinterfragt und ganz sicher wird DSA/Aventurien nicht in den Ruin getrieben werden, aber mit Uli geht auf jeden Fall einer, der in der letzten Zeit a) für einen neuen Wind und eine neue Freiheit in DSA-Kaufabenteuern stand und der b) Verlag und System in der Außendarstellung im Internet gut getan hat. Obwohl also die Marke DSA insgesamt den Verlust locker verschmerzen können wird, muss ich doch sagen, dass es schade ist, dass es sein könnte, dass die Bewegung hin zu Abenteuern, die mehr meiner eigenen Richtung entsprechen, vielleicht gestoppt oder zumindest gehemmt wird.
Der Verlust von DSA bedeutet aber gleichzeitig auch einen Gewinn für die deutsche Rollenspiellandschaft, denn die Leute, die jetzt nicht mehr für den Marktführer schreiben (der ganz sicher auch ohne sie seinen Weg gehen wird, da eine schier unerschöpfliche Zahl an Fans – sprich: potentiellen Autoren zur Verfügung steht) werden, so wie ich sie kenne, dem Rollenspiel insgesamt ganz sicher nicht den Rücken kehren und es gibt ja schließlich noch andere Systeme, die ihrem Potential her vielleicht sogar noch besser entsprechen, als DSA es schon tut. Gerade die drei schreibenden Ex-Redakteure Chris Gosse, Uli Lindner und Thomas Römer (man vergesse nicht den eher planenden Ex Patric Götz) schätze ich so versiert und rollenspielinteressiert ein, dass ich sicher bin, dass wir demnächst wieder ihre Namen auf deutschen Veröffentlichungen sehen werden.
Und um es nochmal ganz klar zu sagen: Ich schreibe das nicht, um Ulisses und ihre Marke DSA in den Schmutz zu stoßen, sondern weil ich sicher bin, dass sie ohnehin weiter Erfolg haben werden. Ich halte es auch immer noch für möglich, dass sich diese Verschlankung auszahlt und die Strategie von Erfolg gekrönt wird.
Im Tanelorn-Forum wurde es schon richtig formuliert – man kann sowohl DSA als auch den „verschlankten“ Redakteuren und Autoren nur zum Besten des deutschen Rollenspielmarktes alles Gute wünschen!

2 Gedanken zu „Ein Verlust für Aventurien, ein Gewinn für das deutsche Rollenspiel!“

  1. Vielleicht hat Uli Lindner ja Lust, ein Abenteuer im Stile von "Von eigenen Gnaden" für Labyrinth Lord zu schreiben – ich würde es auf jeden Fall kaufen!

    Gruß, Marcus

  2. Es wird immer vom 'Verlag' als Verantwortlicher gesprochen. Das ist extrem anonym. Wer ist den der 'Verlag'? Wer steht denn hinter dem Namen Ulisses?
    Das ist doch kein Konzern mit einem riesen Management, mit Vorständen und Aufsichtsräten.
    Letztendlich ist 'Ulisses', also der 'Verlag' nur eine Person: Markus Plötz.
    Also wäre es doch einfach einfach, wenn Herr Plötz als Lizenznehmer von DSA sich endlich zu seinen Plänen für Aventurien und DSA äußern würde.

    Viele Grüße
    Backalive

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