Ein guter Spielleiter…?

Die Frage nach dem, was einen guten und einen schlechten Spielleiter ausmacht ist ja gerade – beispielsweise bei Jörg und im TanelornForum – sehr hip.
Und ganz grundsätzlich gilt – ähnlich wie bei Jörg – der Spruch meines alten Englischlehrers, bloß, dass er ihn nicht auf Spielleiter, sondern auf Lehrer gemünzt hat:

„Das wichtigste bei einem Pädagogen/Spielleiter ist, dass man sich auf ihn verlassen kann.“
Für mich hängen damit zwei Dinge zusammen:
 
– Er hat genau definierte Grenzen und die Schüler /Spieler wissen, wo sich diese befinden und wie weit sie sich im Rahmen des Erlaubten befinden und wann sie diese Grenzen überschreiten.
– Ebenso wichtig ist, dass aber im Gegenzug auch er sich im Rahmen dieser Grenzen bewegt und hier absolut klar berechenbar – und somit verlässlich – ist.
Bei etwa zweiunddrölfzigtausend kursierenden Rollenspieltheorien ist es logischerweise nicht möglich, allgemein zu sagen, was einen guten Spielleiter ausmacht, aber ich denke dieser Satz sollte immer gültig sein – egal, ob ich eine LL Sandkastenkampagne spiele, ein Fate-Abenteuer mit Hilfe einer R-Map flockig aus dem Ärmel schüttle oder meine Spieler einfach die schöne Landschaft Aventuriens genießen lassen möchte.

Ganz persönlich auf mich und meinen Spielltierstil bezogen bedeutet das:
Wer sich an meinen Tisch setzt, kann sich drauf verlassen, dass ich…
… ein Abenteuer aus der Sicht der Welt entwerfe, nicht aus der der Spieler.
… nur im Rahmen der Gegebenheiten improvisiere.
… versuche die Spieler und ihre Charaktere in die Knie zu zwingen, aber dabei niemals unfair oder parteiisch werde.
… offen würfle und mich an die Würfelergebnisse halte.

Wie immer könnt ihr diesen Beitrag im RSP-Blogs-Forum diskutieren.

10 Gedanken zu „Ein guter Spielleiter…?“

  1. Da gibt es nur eins zu sagen: Ein schlechter SL ist der, bei dem die Gruppe keinen Spaß hatte.

    Alles andere ist Geschmackssache und von den Launen der Natur und anderen Kram abhängig.

  2. Das habe ich doch schon mal irgendwo gelesen… 😉

    Ein schickes Sätzchen, welches allerdings als Hilfestellung für den suchenden Spielleiter nur "äußerst bedingt" taugt.

  3. Es taugt nichts, weil es keine Pauschalrezepte für gutes Leiten gibt.

    Der Erfolgsgarant in der einen Runde ist in einer Anderen de Garantie für einen Spieleraufstand.

    Einfühlungsvermögen, das die Gruppe denn an dem Tag so gebrauchen kann, kann man nicht als SL Tipp erwerben, denn bei Tipps geht es immer nur um Techniken.

    Das bedeutet die beste aller Techniken ist mit der Gruppe reden um zu sehen, was sie will oder Ausdauer um der Gruppe Zeit zu lassen sich an Neues zu gewöhnen, wenn man etwas ändert.

  4. Ich seh bei Jörgs Satz auch das Problem, dass er letztlich eine Phrase ist, die bei Doppelpass 3 Euro kostet und keine Orientierung bietet. Zwar weiß ich nicht, was ein Spielltier iat(höhö, schöner Dreher!), aber das ind Punkte, diemir als Spieler gut gefallen bzw. deren Umkehrung mich verärgern würden.

  5. Tantalus

    Meiner Meinung nach ist die Diskussionausgangslage zu einseitig. Gutes Rollenspiel benötigt sowohl gute Spieler wie ein guter Spielleiter weil es Teamwork ist und prozesshaft abläuft. Ausser billiger Polemik lässt sich aus der Diskussion was ein guter Spielleiter ist wenig gewinnen. Aus der Frage, was es jedoch zu einem guten Rollenspiel-Abend benötigt, jedoch viel mehr.

  6. Was lernen wir da draus Greifenklaue?

    Der SL für dich muss anders leiten als für mich oder irgend wen anders und wenn er sich mit Dir und der Gruppe austauscht, dann ist die Chance auf eine gute Runde größer.

    Phrasen haben manchmal den Vorteil, dass sie den Blick auf das Wesentliche lenken und bei dieser Phrase soll es der Spaß sein, den die Gruppe beim Rollenspiel hat.

  7. Jain. Sicher ist das so. Aber trotzdem hilft die Phrase wenig weiter. Ich hab ja auch Spaß bei einem mittelguten Spielleiter und Spaß zu messn ist ehh schwierig. Wenn Du damit sagen willst, was Spaß macht, ist zu großem Teil Geschmackssache ist das völlig richtig, wenn ich aber Tipps suche, hilft mir das nur wenig.

  8. Wenn es mir denn gelingt – ja. Aber ich tippe mal, dass noch niemand, mit dem ich je gespielt habe, das irgendwie als unfair oder ungerecht empfunden hat.

Kommentare sind geschlossen.