Brechreizerregende Rollenspielbegriffe

Inspiriert von diesem Thread im Knights and Knaves Alehouse muss ich mal meine Top 5 der grauenhaftesten Begriffe aus dem Rollenspielbereich kund tun. Ich weiß, dass dies ein klassischer Artkel ist, für den ich viel Flak bekommen dürfte, aber es ist halt meine extremst subjektive Herangehensweise an Rollenspiel und Rollenspieltheorie (die ich lieber ohnehin komplett unter den Tisch fallen lasse), die mich diese Wal treffen lässt. Und dass mir aus rein ästhetischen Gründen in eine Unterhaltung gemischte englische Begriffe, möglichst noch aus der Online-Computerspielecke suspekt sind, dürfte ja auch bekannt sein.
Die Überschrift ist nicht einmal übertrieben, einige dieser Begriffe verursachen bei mir leichtes Unwohlsein bis hin zu real greifbaren Schmerzen.

Bitte merkt euch diese Begriffe und benutzt sie möglichst wenig, wenn ich in der Nähe bin, ich weiß nicht, wie lange mein altes Herz das Spielchen noch mitmacht…

PLATZ 5:
FEATS! Nicht nur der Untergang der Rollenspielkultur, sondern hart an der Grenze zu dem Finger, der die Säulen der Zivilisation umstoßen könnte. Dieser Begriff kennzeichnet für mich das völlige Loslösen von Spieler und Charakter, wobei der Spieler immer mehr in den Hintergrunf tritt. Der Spieler muss jetzt nicht mehr für seinen Charakter ein Verhör mit dem gefangenen Goblin führen, er würfelt auf „Einschüchtern“ und bumms – hat er ein Ergebnis oder eben nicht. Das führt uns zu Platz 4!

PLATZ 4:
CHARAKTERMAXIMIERUNG! Auch hier gelangt der Charakter immer mehr in den Vordergrund. Es ist egal wie gut ein Spieler spielt, hauptsache der Charakter „kickt ass“!

PLATZ 3:
ERZÄHLER! Argh! Ein Bild, das gar nicht meinem vom Spielleiter entspricht. Ich bin doch kein Märchenonkel.

PLATZ 2:
ROLLENSPIELTHEORIE! Rollenspiel hat nix mit Theorie zu tun! Man kann sich immer noch verbessern als Spielleiter oder als Spieler, aber dazu sollte man sich einfach mit der restlichen Gruppe unterhalten und ausFehlern lernen. Rollenspiel ist das Gegenteil von Theorie, es ist ein Tun!

PLATZ 1:
CRUNCH und FLUFF! Ich habe keine Ahnung warum, aber diese beiden Begriffe machen mich jedes Mal fuchsteufelswild, wenn ich sie irgendwo lese. Mir ist auch völlig egal, was für ein Konzept dahinter stehen mag, aber diese Begriffe haben einfach in meiner Welt nix zu suchen! HERRGOTT! Ich könnte mich jetzt schon wieder aufregen, weil ich sie gerade nach dem Schreiben lesen musste.

11 Gedanken zu „Brechreizerregende Rollenspielbegriffe“

  1. Crunch und fluff! Crunch und fluff! Crunch und fluff! Crunch und fluff! Crunch und fluff! Crunch und fluff! Crunch und fluff! Crunch und fluff! Crunch und fluff! Crunch und fluff! Crunch und fluff! 🙂

  2. Dazu volle Unterstützung von mir –
    ich empfinde diese (und andere) Begriffe als extrem stimmungsentziehend und halte sie aus meiner Gruppe raus. Zur RPG-Theorie: Auch hier Unterstützung – ich denke es ist das Wesen Mensch, das Alles und Jedes mal von der „wissenschaftlichen“ Seite *hust* betrachten möchte – sollen sie mal machen – mein Hahn kräht nicht danach.

  3. Das kann ich alles nicht nachvollziehen und ist einfach nur so dahergeplärrt. Daß das alles schon Brechreiz erzeugt ist für einen Typen, der sich anmaßt von der Seifenkiste herab den ungewaschen Massen zu sagen was abgeht, irgenwie kein gutes Zeugnis.

    Eine Betrachtung einer Handlung von außen, das Aufzeigen von Problemen oder wiederkehrenden Schemata ist halt Theorie. Der Begriff Rollenspieltheorie ist nicht zu werten, höchstens manche gruseligen Typen, die sie betreiben 😉

    Nein, sie ist auch nützlich, und wenn auch nur um mal das eigene Treiben zu reflektieren (und vielleicht zu der Erkenntnis zu kommen, daß man alles richtig macht).

    Ich weiß nicht was das Problem mit Charaktermaximierung ist. Klar kann man die übertreiben und völligen Quatsch machen, aber an sich sehe ich da nichts Negatives, in einer harschen Umwelt überleben halt die, die darauf am besten eingestellt sind und nicht die Korbflechter und Zuckerbäcker. Und überhaupt, ich brauche keine schrottige Versagersau als Charakter um gutes Rollenspiel zu betreiben. Kommt mir immer so vor, als ob man nur mit Krüppeln und darquen Totalversagern gutes Rollenspiel betreiben kann, was fürn Quatsch.

    Und was soll das mit Feats? Wo Einschüchtern doch fast überall ein Skill ist? Wo ist da eigentlich das Schema bei Dir? Regt dich nun der Klang des Wortes auf oder das was damit verkörpert wird? Geht munter durcheinander und interessiert doch im eigentlich niemanden. Bring auch niemanden nach vorne, warum also?

    OK, ist halt ein Blog, Inhalte von Blogs interessieren vom Prinzip her so gut wie niemanden … aber dennoch frage ich mich, warum?

    Ah, den Erzähler, den gebe ich dir, darüber rege ich mich auch schon lange auf 😉

  4. Ich weiss nicht ,wieso es schlimm ist, wenn der Spieler in dne Hintergrund tritt. Hernau darum geht es doch: Man spielt dne Charakter und nicht sich selbst. Rollenspiel dreht sich explizit um den Charakter.
    Wieso „Feat“ etwas mit dme „Skill“ Einschüchtern zu tun hat, verstehe ich auch nicht.
    Was an Rollenspieltheorie verwerflich sein soll kapiere ich auch nicht. Es geht dabei nur darum eine Basis zu finden, auf der sich Leute aus grundverschiedenen Gruppen und Ansichten über ihr Spiel unterhalten können. Der Austausch über Gruppen hinweg ist dabei sicherlich noch förderlicher, als der innerhalb eienr Gruppe. Dass viele Leute das Thema für Flamewars nutzen ist nunmal das Ergebnis ihrer eigenen sozialen Inkompetenz, aber trotzdem kann man sich über das Thema – mit den richtigen Leuten – prima unterhalten.

  5. Danke! Ein Lob an den Menschen auf der Seifenkiste. Vor Allem der Kommentar zur Theorie findet meine Unetrstützung.

    Wem’s nicht passt (MSch) kann ja gehen.

  6. Vielleicht sehe ich das aber zur Zeit auch alles ein wenig strikt, weil mir das ewige Gefasel welches das im Dunstkreis von Rpg-Theoretikern und Jüngern diversester Theorien derart auf den Senkel geht.

    Ist schon richtig: weniger Faseln, mehr Handeln.

  7. Einschuechtern ist ein Skill und kein Feat :p

    However, ich hasse Rollenspieltheorie, alleine bei dem Gedanken daran dreht sich mir der Magen um. Vor allem wenn man dann die gequirlte Kacke der selbsterannten Experten liest und sich denkt „Haben die eigentlich nix besseres zu tun?“

    @MSch: lass ihn sich doch aufregen. Ist sein Blog und damit kann er ja schliesslich machen und schreiben was er will. Ist doch egal weshalb ihn diese Worte aufregen, jeder muss sich mal was von der Seele schreiben und wenns hilft umso besser.

  8. Feats und Talente find ich prima, sofern man nicht für jeden Dreck würfelt bzw. alles zu Kleinschrittig wird (Treppe runter gehen 78%; Treppe steigen 52%) und das Talent genrestimmig und nützlich ist (also nicht "Arschgeige": +2 auf Violine spielen und Gestankzauber – oder so mancher Feat bei D&D 3,5).

    CharakterOPTImierung finde ich gut – aber auch Luschen spielen kann Spaß machen und man sollte "im Charakter" bleiben und nicht nur auf Effektivität setzten. So mancher gute Charakter wurde dann zu einer Ansammlung von Zahlen und Gegenständen.

    Rollenspieltheorie find eich (unabhängig davon, ob der Begriff sachlich vielleicht stimmt) zu hoch gegriffen. Und die Typen, die da an Dogmen basteln ziemlich wirr. In Maßen genossen kann aber ein Nachdenken über Spielweisen nützlich sein – gerade, wenn man als Spieleerfinder (bin keiner!) ein genrestimmiges Regelwerk entwerfen will. Gelungen und innovativ finde ich hier z.B. Gumshoe, wo Attribute im eigentlichen Sinne fehlen – weil man sie nicht braucht.

    Crunch und Fluff – okay, dumme Begriffe. Braucht keiner.

    Erzähler. SL. LL. GM. DM. Meister. Mir Jacke! Gehört aber auch zu dem letzten Begriff den ich wählen würde. Dann noch eher Schirmaffe oder Würfelonkel.

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